Montag, 30. Juni 2014

Steag bald komplett in kommunaler Hand


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Die vollständige kommunale Übernahme der Steag GmbH rückt näher. Der Aufsichtsrat der Kommunalen Beteiligungsgesellschaft (KSBG), in der sieben Stadtwerke aus dem Revier ihre Interessen gebündelt haben, hat sich dafür ausgesprochen, auch die noch fehlenden 49 % an dem traditionellen Steinkohleverstromer zu übernehmen.Dieses Paket wird bislang noch von Evonik Industries AG gehalten. 2011 hatten die sieben Kommunalversorger 51 % an der Steag erworben. Im nächsten Schritt müssen die KSBG-Gesellschafter dem Kauf der zweiten Tranche zustimmen, sprich die jeweiligen Stadträte in Bochum, Dinslaken, Duisburg, Dortmund, Essen und Oberhausen müssen ihr Plazet geben. Diese Abstimmungen werden sich wohl bis Ende September hinziehen.

An der Zustimmung in den Räten gibt es allerdings keine Zweifel. Dann soll, so die jüngste KSBG-Mitteilung, die Suche nach Partnern fortgesetzt werden, „mit denen die Beteiligung weiterentwickelt werden kann“. Das ist die eigentliche spannende Botschaft: Das kommunale Steag-Konsortium geht auf Partnersuche. Schon als die Revier-Stadtwerke die erste Tranche der Steag-Aktien übernommen hatten, war darüber spekuliert worden, ob speziell für das Auslandgeschäft ein erfahrener und liquider Partner gesucht werden solle.

Der Kauf der Evonik-Beteiligung wird die Revier-Kommunen etwa 600 Mio. Euro kosten. Für diese Kaufsumme soll die Steag den Stadtwerken einen Kredit in Höhe von rund 150 Mio. Euro zur Verfügung stellen. Seit Bekanntwerden dieses Vorhaben spötteln Kritiker des Steag-Deals im Revier, dass die Steag sich zum Teil selbst kaufe. Unterdessen hat Dortmunds Stadtwerke-Chef Guntram Pehlke, gleichzeitig auch Vorsitzender des Steag-Aufsichtsrates, die bereits 2011 vereinbarte Komplettübernahme verteidigt. „Die Steag liefert solide Ergebnisse“, sagte Pehlke auf der jüngsten Bilanzpressekonferenz von DSW21. Da auch die Energietochter DEW21 eine 18-prozentige Beteiligung an der Steag hält, ist Dortmund mit zusammen 36 % größter Steag-Gesellschafter. „Ohne unsere Steag-Beteiligungen wäre unser Ergebnis viel, viel schlechter“, betonte Pehlke. Absehbar ist, dass es in den Stadträten der Steag-Gesellschafter in den kommenden Wochen zu der einen oder anderen kontroversen Debatte kommen wird.

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Juni 27, 2014

Ralf Köpke

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