Wie bei der Bilanzpressekonferenz im April angekündigt, wird die Oldenburger EWE AG Kommunen im nordwestlichen Niedersachsen, deren Netze das Unternehmen betreibt, in diesem Jahr eine weitere Möglichkeit zur Beteiligung an seiner Netzgesellschaft eröffnen. Bis Ende vergangenen Jahres hatten sich 64 Städte und Gemeinden in der Region Ems-Weser-Elbe für den Erwerb von Anteilen an der EWE Netz GmbH entschieden. Ursprünglich vorgesehen war, erst 2018 eine zweite Angebotsrunde einzuläuten.

Der Versorger hatte das Beteiligungsmodell 2013 aufgelegt, um Rekommunalisierungsüberlegungen in einigen Kommunen der Region ein finanziell attraktives Angebot entgegensetzen zu können. Doch der Zuspruch war nicht gerade üppig. Mit den eingelegten 30,5 Mio. Euro erwarben die 64 Kommunen gerade einmal 1,6 % an der Netzgesellschaft − möglich gewesen wären 4,9 %. Einige Städte und Gemeinden hatten auch über eine zeitlich zu enge Zeichnungsfrist für eine Beteiligung geklagt.

Nun legt EWE das gleiche Angebot wie im Vorjahr für 2014 noch einmal auf und hat dafür 288 Kommunen angeschrieben. Die Offerte richte sich an bislang unentschlossene Kommunen und an solche, die ihre 2013 erworbenen Anteile aufstocken möchten. Die Mindestbeteiligung pro Kommune beträgt 10 000 Euro. Die Anteile an EWE Netz werden 15 Jahre lang jeweils mit einer garantierten Dividende von 4,75 % verzinst.

Nach Angaben eines EWE-Sprechers erhofft sich das Unternehmen Zuspruch für das aktuelle Angebot vor allem in Ostfriesland. In den Landkreisen Aurich und Leer, in denen es lange nach einer Rekommunalisierung von Netzen ohne EWE-Beteiligung ausgesehen hatte, müssen Konzessionsvergaben noch einmal aufgerollt werden. EWE will sich erneut um die Konzessionen bewerben und sieht das Beteiligungsangebot als gutes Argument für die eigene Bewerbung.

Die EWE hält etwa 600 Strom- und Gasnetzkonzessionen in der in der Region zwischen Ems, Weser und Elbe.