Die SPD im hessischen Landtag kritisiert, Bouffier mache jetzt „den Seehofer“. Derweil wird dieser sowohl von Gewerkschaften als auch Industrieverbänden zumindest indirekt kritisiert.Die CDU in Osthessen hat mitunter traumhafte Ergebnisse, von denen sich sogar die CSU in Bayern hin und wieder eine Scheibe abschneiden könnte. Bei Kommunalwahlen sind 70 % und mehr keine Seltenheit. Bei der vergangenen Bundestagswahl erreichte Michael Brand, Direktkandidat der Union im Wahlkreis Fulda, immer hin 51,1 %. „Bayerische Verhältnisse“ nennen das Beobachter.
Nun erinnert auch Ministerpräsident Volker Bouffier an seinen bayerischen Amtskollegen. Im Rahmen eines kleinen Parteitags des CDU-Kreisverbands Fulda war er auf Distanz zur Höchstspannungstrasse SüdLink gegangen. „Wir werden es nicht mitmachen, eine ganze Region in Aufruhr zu bringen, solange nicht erwiesen ist, dass man diese Leitung überhaupt braucht“, sagte Bouffier Agenturmeldungen zufolge. Später ließ er seine Aussage von seinem Sprecher noch bestätigen. Allerdings erklärte dieser auch, der Ministerpräsident stelle SüdLink nicht grundsätzlich in Frage. Sein Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) hatte die Trasse bisher als unverzichtbar angesehen.
Das Nachrichtenportal fuldainfo zitiert Bouffier weiter mit den Worten: „Falls der Nachweis geführt wird, dass die Trasse gebraucht wird, müssen zunächst Alternativen, wie zum Beispiel die Trasse über Sachsen-Anhalt und Thüringen, geprüft werden. Die Argumentation von TenneT, dass die Trasse über Thüringen nicht in Betracht komme, weil sie 60 km länger sei, ist nicht akzeptabel. Es kann nicht darum gehen, wie lange eine Leitung ist, sondern welche Hindernisse und Siedlungsräume auf dem Weg liegen.“
Auch Heiko Wingenfeld (CDU), der im März Nachfolger seines Parteifreunds und Thüga-Aufsichtsrats Gerhard Möller Oberbürgermeister von Fulda werden möchte, applaudierte dem Ministerpräsidenten: „Die Unterstützung durch Volker Bouffier ist ein wichtiges Signal für alle, die sich in den kommunalen Gremien oder in Bürgerinitiativen für eine nochmalige Prüfung der Notwendigkeit der Stromtrassen und ein transparentes Verfahren einsetzen.“
Der vorstehende Beitrag zum Thema Vereint gegen die Trasse wurde bereitgestellt von:
Februar 13, 2015
Fritz Wilhelm
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