Dienstag, 17. Februar 2015

Bundeswehr setzt in Krisengebieten auf Solarenergie




Bild: Fotolia.com, Thomas Jansa


Die Bundeswehr will Versorgungssicherheit in Krisengebieten − und setzt dabei auf Solarstrom, der mit speziell ausgestatteten Containern gewonnen wird. Eigentlich nutzt die Bundeswehr für ihre unabhängige Energieversorgung im Ausland Dieselgeneratoren. Nun beginnt sie, diese durch Photovoltaik-Module zu ersetzen. „Die Treibstoffbeschaffung für die Generatoren ist oft eine sehr gefährliche Aufgabe. Wir können daher Menschenleben schützen, wenn wir fossilen Kraftstoff einsparen, und wir steigern damit die Durchhaltefähigkeit der Truppe“, betont Michael Schulz, Technischer Regierungsamtsrat bei der deutschen Bundeswehr in einer Presseerklärung der Hersteller-Firmen des Off-Grid Multi-Containers Aleo Solar und Multicon. Der als schlüsselfertiges System mit eingebautem Batteriespeicher und intelligentem Energiemanagementsystem ausgelieferte Solarcontainer ermögliche „eine sichere Stromversorgung, die überall verfügbar ist.“

Vor Ort werden die verkabelten Photovoltaikmodule aus dem Container ausgeklappt, die Auf- und Abbauzeit beträgt laut den Angaben weniger als eine Stunde. Auch bei Gefahren wie Sandstürmen, Unwetter oder Vandalismus seien die Module im Container sicher, heißt es weiter. Wichtig sei auch der Stromertrag, weshalb Hochleistungsmodule eingesetzt werden, die einen Wirkungsgrad von über 18,3 % haben. Erreicht wird dies laut Aleo Solar durch Solarzellen der neuesten Technologie, die mit speziellen Komponenten kombiniert werden. So sorgen neben den speziellen Zellverbindern (LHS = light harvesting string) anti-reflexbeschichtetes Frontglas und eine hochtransparente EVA-Folie dafür, dass mehr Licht zur Zelle gelangt. Jeder Solarcontainer verfügt über eine Leistung bis zu 27 kWp und speichert bis zu 150 kWh Solarstrom. Durch Kopplungen in beliebiger Anzahl können die Container auch einen Strombedarf von mehreren Megawatt decken und so auch Krankenhäuser oder Flüchtlingslager mit Strom versorgen oder etwa zur Wasserentsalzung eingesetzt werden. Die patentierten Solarcontainer werden in Duisburg in vier verschiedenen Leistungsstufen von 5,4 bis 27 kWp mit einer Speicherkapazität von 15 bis 150 kWh hergestellt und können einphasigen sowie dreiphasigen Strom erzeugen. Die Stromgestehungskosten liegen laut den Angaben ab 13 Ct/kWh.

Jeder Container könne einfach auf einem Zweiachser-LKW transportiert werden, heißt es weiter. Davon könne nicht nur die Bundeswehr profitieren, meint Aleo Solar-Geschäftsführer Günter Schulze, der darauf verweist, dass weltweit über eine Milliarde Menschen keinen Zugang zu Strom haben und eine weitere Milliarde Menschen den Strom mit umweltschädlichen Dieselgeneratoren produziere. „Der Solarcontainer kann auch Schwellen- und Entwicklungsländern helfen, ihren ständig wachsenden Energiebedarf zu decken.“

Der vorstehende Beitrag zum Thema Solarenergie wurde bereitgestellt von:

Energie & Management
Februar 4, 2015
Angelika Nikionok-Ehrlich
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