Montag, 7. Juli 2014

Offshore-Verzug kostet 765 Mio. Euro

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Die Übertragungsnetzbetreiber rechnen damit, dass sie in diesem Jahr rund 765 Mio. Euro Entschädigungen den Betreibern von Offshore-Windparks für verspätete Netzanschlüsse zahlen müssen.Diese Summe nannte Uwe Beckmeyer, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, in einem Schreiben an den grünen Bundestagsabgeordneten Oliver Krischer. Die Entschädigungen basieren auf dem Ende 2012 geänderten Energiewirtschaftsgesetz, mit dem der Bundestag die sogenannte Offshore-Haftungsumlage beschloss. Danach müssen die Stromverbraucher weitestgehend die Kosten und die Einnahmeausfälle tragen, die den Offshore-Windparksbetreibern durch verspätete Netzanschlüsse entstanden sind. Für die Privathaushalte beträgt diese Umlage, die auch auf der Stromrechnung ausgewiesen ist, maximal 0,25 Ct/kWh. Die von den Übertragungsnetzbetreibern kalkulierte Entschädigungssumme teilen sich nach Beckmeyers Schreiben wie folgt auf die einzelnen Hochseewindparks auf:
  • Global Tech I (Tennet): 268 118 937 Euro
  • Borkum West (Tennet): 31 682 880 Euro
  • Meerwind (Tennet): 112 994 611 Euro
  • Nordsee Ost (Tennet): 63 263 981 Euro
  • DanTysk (Tennet): 194 490 202 Euro
  • Butendiek (Tennet): 48 231 952 Euro
  • Borkum Riffgat (Tennet): 12 488 062 Euro
  • Baltic 2 (50Hertz): 29 500 000 Euro
Wieviele Entschädigungen für das das vergangene Jahr an die Offshore-Betreiber geflossen sind, ließ Beckmeyer indes offen. Die „Jahresendabrechnung“ bei der Bundesnetzagentur sei noch nicht abgeschlossen. Die für dieses Jahr erwartete Entschädigungssumme liegt nach Einschätzung des grünen Energieexperten Oliver Krischer „im erwarteten Korridor“: „Wir erleben jetzt die finanzielle Trümmerbeseitigung, dass es die Bundesregierung in der Vergangenheit versäumt hat, die Errichtung der Offshore-Windparks mit dem Bau der notwendigen Netzanschlüsse richtig zu synchronisieren.“ Eine Prognose, wie lange es die Offshore-Haftungsumlage noch geben wird, wagt Krischer nicht: „Das hängt allein davon ab, ob die Übertragungsbetreiber, allen voran Tennet, und die Investoren der Offshore-Windparks aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt haben.“ Sauer stößt ihm bei der für dieses Jahr zu erwartenden Entschädigungssumme von 765 Mio. Euro die zurückliegende Debatte um die Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes auf: „Da sind von Seiten des Wirtschaftsministeriums Kürzungen und Änderungen wie beispielsweise bei der Eigenstromversorgung vorgenommen worden, die zu Einspareffekten von niedrigen zweistelligen Millionenbeträgen führen sollen. Da passen angesichts solcher Summe die Dimensionen einfach nicht“, so Krischer.


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Juli 04, 2014


Ralf
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