Mittwoch, 6. August 2014

Spanien beschließt weitere Kohlehilfen



Betreibern von spanischen Kohleminen wird die Stilllegung finanziell schmackhaft gemacht. Ab 2019 gibt es keine Hilfen für den Sektor mehr.
Spaniens Ministerrat hat weitere Weichen für ein Ende der staatlichen Kohlesubventionierung gestellt. Laut EU-Vereinbarung müssen die Nationalstaaten ihre Finanzhilfen für den Sektor bis Ende 2018 auf Null zurückfahren. Bis dahin aber gibt es noch Geld. Wie das Industrie- und Energieministerium mitteilte, wird Madrid den betroffenen Unternehmen beim Arbeitsplatzabbau in nicht näher definiertem Volumen unter die Arme greifen. Außerdem unterstützt die Regierung Restrukturierungsmaßnahmen in den vom Kohlebergbau am stärksten betroffenen Regionen mit jährlich rund 250 Mio. Euro. Die Minen konzentrieren sich auf Regionen im Norden und der Mitte des Landes.

Diese Hilfen ergänzen weitere Subventionen, die die Schließung der Minen wirtschaftlich abfedern sollen. So erhalten die Betreiber nach dem 2013 von der Regierung verabschiedeten Rahmenplan für die spanische Kohle (Marco Actuacion para la minería del carbon 2013-2018) teilweise noch bis 2018 degressive Hilfen pro Tonne geförderter Kohle. Während die Subventionierung für Kohle aus offenem Tagebau 2014 mit 50 Ct/t ausläuft, sinkt sie für den Bergbau von 30 Euro/t in 2013 auf 5 Euro/t im Jahr 2018.

Spanien geht es dabei ausschließlich um die Schließung nicht mehr wettbewerbsfähiger Minen. Denn spanische Kohle wird auch nach 2018 noch gefördert werden. Spaniens Regierung geht auf Basis von Unternehmensangaben davon aus, dass die heimische Förderung von 6,6 Mio. t im Jahr 2013 auf 5,9 Mio. t im Jahr 2018 absinken wird. Während der Beitrag des Bergbaus dabei überproportional von 2,8 auf 1,8 Mio. t zurückgehen wird, rechnen die Iberer beim deutlich günstigeren Tagebau mit einem Anstieg von 3,8 auf 4,1 Mio. t. Innerhalb der EU ist Spanien hinter Polen, UK, Deutschland und Tschechien fünftgrößter Steinkohleproduzent.
Knapp 90 Prozent des spanischen Kohlebedarfs wird importiert. 2013 waren es nach Auskunft der Branchenvereinigung Carbunion mehr als 540 Millionen Tonnen, vor allem aus der Ukraine. Die Importe sind wegen der Wirtschaftskrise und der hohen Bedeutung der regenerativen Energien für die Stromerzeugung in Spanien stark rückläufig. 2010 lagen sie noch bei 840 Mio. t. Nichtsdestotrotz bleibt die Kohle im Strom-Mix Spaniens von großer Bedeutung. 2013 betrug der Anteil an der Stromerzeugung nach Auskunft des Übertragungsnetzbetreibers Red Electrica 14,6 Prozent und im ersten Halbjahr 2014 knapp elf Prozent. Neun Kohleblöcke sind laut Ministerium im laufenden Jahr im Betrieb. 
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August 4, 2014

Oliver Ristau

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