Donnerstag, 7. August 2014

Senkung der EEG-Umlage immer wahrscheinlicher



Bild: Fotolia.com, Jürgen Fälchle 

Trotz des im Monatsvergleich gestiegenen Defizits deutet die Entwicklung des EEG-Kontos seit Jahresanfang darauf hin, dass die EEG-Umlage künftig wieder sinkt.


Weil die Belastung für das EEG-Umlagekonto aufgrund der steigenden Solarstromerzeugung in den sonnenreichen Sommermonaten steigt, ergibt sich für den Monat Juli ein Defizit von 515,1 Mio. Euro. Im Juni lag das Defizit noch bei 112,1 Mio. Euro, während die Saldi in den Vormonaten dieses Jahres stets positiv ausfielen. Trotz dieser saisonalen Entwicklung liegt das EEG-Konto weiterhin im Plus − im Juli mit etwa 1,06 Mrd. Euro. Im Monat davor betrug der Überschuss allerdings noch 1,58 Mrd. Euro, der diesjährige Höchststand wurde im Mai mit 1,69 Mrd. Euro notiert.

Der im Monatsvergleich rückläufige Kontostand ergibt sich aus den nachlassenden Einnahmen der Übertragungsnetzbetreiber sowie deren gestiegenen Ausgaben. Die Einnahmen, die durch den Ökostromverkauf an der Börse erzielt wurden, gingen von etwa 2,02 Mrd. Euro im Juni auf knapp 1,95 Mrd. Euro zurück. Die Ausgaben der Übertragungsnetzbetreiber für die Einspeisevergütungen für EEG-Anlagen nahmen in diesem Zeitraum von knapp 2,14 Mrd. Euro auf etwa 2,46 Mrd. Euro zu.

IZES: EEG-Umlage sinkt um knapp 0,25 Ct/kWh


Selbst wenn das finanzielle Polster auf dem EEG-Umlagekonto auch im August und September weiter abschmelzen sollte, gilt ein Defizit zum Jahresende als ausgeschlossen. Als Hauptursache für die Milliarden-Überschüsse gilt der hohe Aufschlag auf die EEG-Umlage für das laufende Jahr. Für 2014 wurde eine Umlage von 6,240 Ct/kWh festgelegt (2013: 5,277 Ct/kWh), obwohl die EEG-Stromerzeugung kaum gestiegen ist. Die Umlage für das kommende Jahr wird auf Basis des Kontostandes Ende September berechnet. Veröffentlicht werden soll die Zahl am 15. Oktober.

Mit den „Auswirkungen einzelner Änderungen im EEG 2014 auf die EEG-Umlage“ hat sich das Institut für ZukunftsEnergieSysteme (IZES) im Auftrag der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen beschäftigt. Die aktuelle Kurzstudie kommt zu dem Ergebnis, dass die Umlage für 2015 zwischen 5,9 und 6 Ct/kWh liegen dürfte und damit im Vergleich zum Vorjahr um knapp 0,25 Ct/kWh sinkt. Die Forscher aus Saarbrücken stellen jedoch klar: „Die Entwicklung der EEG-Umlage selbst dürfte in den nächsten Jahren im wesentlichen von Effekten aus der Berechnungssystematik der EEG-Umlage selbst geprägt sein“. Das bedeutet, dass die EEG-Umlage 2015 nach Ansicht des IZES auch ohne die EEG-Novelle gesunken wäre.

„So führten die bisherigen Prognoseabweichungen, die sich aus der EEG-Prognose der Übertragungsnetzbetreiber und den tatsächlichen Kosten im Folgejahr ergeben, dazu, dass der einmalige Aufbau einer saisonalen Liquiditätsreserve bisher nicht stattfinden konnte“, heißt es weiter in der Studie. Ziel der Reserve ist es insbesondere in der Sommerzeit, in der wenig Strom verbraucht und damit nur geringe Einnahmen aus der Umlage generiert werden, zugleich aber viel EEG-Strom erzeugt wird, für einen Ausgleich auf dem EEG-Konto zu sorgen. Für Oliver Krischer, Fraktionsvize der Grünen, ist „die EEG-Novelle der Großen Koalition der große Unsicherheitsfaktor für die Höhe der EEG-Umlage“. Schwarz-Rot hätte das Ziel verfehlt, das EEG kostengerechter und einfacher zu gestalten. „Die Erneuerbaren sind längst wettbewerbsfähig, das wirkt sich auch auf eine stabilere EEG-Umlage aus“, betont Krischer.

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August 6, 2014

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