Montag, 17. November 2014

USA und China wollen Treibhausgas-Ausstoß eindämmen

Bild: Fotolia.com, Nicole Effinger

China und die USA sind für 40 % der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich. Bisher konnten sich beide Staaten nicht auf verbindliche Klimaziele verständigen, solange die jeweils andere Seite nicht ebenfalls ihre Emissionen begrenzt. Nun haben sich die beiden größten Klimasünder der Erde darauf verständigt, ihren Treibhausgas-Ausstoß gemeinsam einzudämmen.Es kann ein entscheidender Impuls für die anstehenden Klimaverhandlungen in Lima sein: Nach monatelangen Verhandlungen haben sich US-Präsident Barack Obama und Chinas Staatschef Xi Jinping auf neue gemeinsame Klimaziele verständigt. Am 12. November kündigte Obama in Beijing an, sein Land wolle den Ausstoß von Treibhausgasen bis 2025 um 26 bis 28 % gegenüber den Werten von 2005 begrenzen. Im Gegenzug hat sich China dazu verpflichtet, dass der CO2-Ausstoß im Reich der Mitte spätestens 2030 seinen Höhepunkt erreichen wird und der Anteil der CO2-freien Energieträger bis dahin um 20 % gesteigert wird.

Bislang hatten die Amerikaner eine Treibhausgas-Reduktion von 17 % bis 2020 angepeilt. Mit der neuen bilateralen Vereinbarung verdoppeln die USA nun die Klimaanstrengungen. Für das 17-Prozent-Ziel war eine jährliche CO2-Absenkung von 1,2 % nötig. Für den Zeitraum 2020 bis 2025 soll diese Reduktionsquote nun auf 2,8 % erhöht werden. China dagegen hatte bisher nur die Bereitschaft zur Absenkung der CO2-Intensität seiner Wirtschaft erklärt. Bei einem jährlichen Wirtschaftswachstum wäre der Treibhausgas-Ausstoß in China damit aber immer weiter angestiegen. Mit dem neuen Ziel verpflichtet sich China dazu, etwa 800 bis 1 000 GW Kraftwerkserzeugungsleistung in Nuklear-, Wind- und Solarenergie zu installieren, teilte die US-Regierung mit.
Nach Einschätzung des UN-Klimasekretariats UNFCCC in Bonn gibt das bilaterale Abkommen zwischen den USA und China den internationalen Klimaverhandlungen einen deutlichen Schub. Die Ankündigung komme nur wenige Stunden, nachdem das UNFCCC die Verhandlungstexte für den bevorstehenden Klimagipfel in Lima veröffentlicht habe. Dort soll der Entwurf eines neuen Klimaabkommens erarbeitet werden, der ein Jahr später in Paris verabschiedet werden soll. Die Vereinbarung bringe neue Dynamik in den politischen Prozess und öffne auch allen anderen großen Volkswirtschaften und insbesondere den Industrienationen die Tür, um eigene Vorschläge im Vorfeld der Pariser Verhandlungen vorzulegen, betonte UNFCCC-Chefin Christiana Figueres.

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