Montag, 10. November 2014

Kohlekapazitäten sollen abgebaut werden


 Bild: Fotolia.com, Nicole Effinger

Die Politik reagiert mit ersten Ankündigungen auf die Vorlage der Appelle aus dem Synthesebericht des Weltklimarats. Dänemark will seinen Kohleausstieg vorziehen, auch in Deutschland wird ein Zurückdrängen der Kohle diskutiert. In seiner Deutlichkeit lässt der 5. Sachstandsbericht des IPCC keine Zweifel: Die Welt muss umgehend handeln und verfügt über die nötigen Techniken. Ab 2020 müssen die globalen Treibhausgas-Emissionen sinken und bis 2100 muss die Verbrennung fossiler Brenn- und Treibstoffe gestoppt sein. Andernfalls drohen irreversible und unbeherrschbare Klimaschäden und die Begrenzung der Erderwärmung auf 2 °C gegenüber der vorindustriellen Zeit ist nicht mehr zu erreichen.

Nach Ansicht von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks ist der IPCC-Bericht ermutigend. Er zeige, dass sich das Ruder noch herumreißen lasse, allerdings seien die Klimaschutzbemühungen der vergangenen 15 Jahre zu gering gewesen. Gegenüber dem Deutschlandfunk betonte Hendricks, dass nun die Anstrengungen forciert werden müssen. „Wir haben uns ja vorgenommen, bis zum Jahr 2050 80 Prozent unserer Stromversorgung aus erneuerbaren Energien zu gewinnen. Auf dem Weg dahin brauchen wir fossile Energieträger noch. Mir liegt allerdings daran, dass die Kohle zurückgedrängt wird und innerhalb des Mixes der fossilen Energieträger, die wir noch brauchen, das Gas dann wieder in die Vorderhand kommt, weil das natürlich viel weniger CO2-schädlich ist als die Kohle“, sagte Hendricks dem Radiosender. Dabei werde es nicht anders gehen, als einige alte Kohlekraftwerke stillzulegen, sagte die Ministerin. Bis Anfang Dezember will die Bundesregierung ein Klimaschutzpaket schnüren. Dieses werde auch den Abbau von Kohlekraftwerks-Kapazitäten vorsehen, erklärte Hendricks am 3. November vor der Bundespressekonferenz in Berlin. Allerdings könne der Kapazitätsabbau nur mit Rücksicht auf die Betreiber geschehen. Diese stünden schon sehr unter Druck, unterstrich Hendricks, die mit Verweis auf die laufende Abstimmung der Gremien noch keine Details nennen wollte.

Wesentlich konkreter ist da Dänemark vorgeprescht. Nicht erst 2030 wie bislang geplant, sondern nun schon 2025 soll Schluss sein mit der Kohleverstromung bei unseren nördlichen Nachbarn. „Der Report des Weltklimarates hat mich überzeugt, dass wir fossile Brennstoffen früher als gedacht auslaufen lassen müssen“, erklärte Dänemarks Klimaminister Rasmus Helveg Petersen seine Entscheidung.

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Energie & Management
November 03, 2014
Kai Eckert
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