Montag, 29. September 2014

Preiseinbruch im Emissionshandel


Bild: Fotolia.com, Nicole Effinger

Im EU-Emissionshandel sind die Preise am 23. September eingebrochen, nachdem Meldungen kursierten, das EU-Parlament wird erst Anfang kommenden Jahres über die Marktstabilitätsreserve abstimmen. Mit der Einführung der Marktstabilitätsreserve soll das EU-Emissionshandelssystem wiederbelebt und auf ein neues Preisniveau angehoben werden. Nun scheint der Zeitplan zu stehen und er gibt der Politik mehr Raum, als viele Marktteilnehmer erwartet hatten. Wie verschiedene Nachrichtendienste unter Berufung auf einen Sprecher des EU-Parlaments melden, soll der Termin für die Abstimmung über die Marktstabilitätsreserve auf den 23./24. Februar 2015 terminiert worden sein. Am 5. November soll es im EU-Parlament einen Experten-Workshop zu dem Thema geben.

Anfang Dezember wird dann der Berichtsentwurf in das EU-Parlament eingebracht und bis zum 11. Dezember können die Parlamentarier Änderungsanträge stellen. Bereits am 23. Oktober sollen die EU-Staats- und Regierungschefs über die Reform des EU-Emissionshandels und die Marktstabilitätsreserve diskutieren. Ziel der Marktstabilitätsreserve ist es, die Zertifikatsüberschüsse im EU-Emissionshandel, die inzwischen auf rund 2,1 Mrd. Emissionsrechte taxiert werden, abzubauen und das Budget der CO2-Zertifikate an die Konjunkturentwicklung anzupassen. Die Einführung der Reserve soll spätestens 2021 erfolgen.

Marktteilnehmer reagierten enttäuscht auf die Meldungen und hatten auf einen früheren Abstimmungstermin gehofft. Auch die Bundesregierung hatte im Vorfeld auf eine frühe Abstimmung gedrängt und würde die Marktstabilitätsreserve gerne bereits 2017 einführen, um die Emissionsreduktionsziele für 2020 erreichen zu können und der Wirtschaft ein Signal für Investitionssicherheit zu geben. „Der CO2-Markt ist sehr nervös und von der Politik getrieben. Die Meldungen jetzt wirken sehr bearish auf den Markt“, erklärte ein Händler.

In der Tat gaben die CO2-Preise am 23. September deutlich nach. An der Londoner ICE Futures verlor der Referenzkontrakt Dezember 2014 im Tagesverlauf von 6,01 auf 5,63 Euro/t und konnte sich erst am späten Nachmittag wieder etwas stabilieren. Kurz nach 17 Uhr lag der Kontrakt mit 5,68 Euro/t immer noch 32 Cent im Minus. Emissionsrechte für 2015 wurden zu diesem Zeitpunkt zu 5,80 Euro/t abgerechnet und lagen damit ebenfalls 32 Cent unter dem Vortageswert. Der Kontrakt Dezember 2016 gab um 30 Cent auf 5,96 Euro/t nach.

Wie Analysten anmerkten, hatte der Referenzkontrakt Dezember 2014 im Handelsverlauf wichtige charttechnische Marken gerissen und dabei weitere Verkaufsorders ausgelöst. Dies habe die Abwärtsbewegung in sich verstärkt.

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September 23, 2014

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