Bild: Peter Holz
Die Vorbehalte des bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer gegen neue Stromtrassen sind nach Ansicht des Chefs der
Deutschen Energie-Agentur (Dena) Stephan Kohler realitätsfern.
Seehofers Vorwurf lautet, die geplanten Leitungen aus Ostdeutschland
würden Kohlestrom nach Bayern transportieren. „Leitungen
nur für grünen Strom gibt es nicht“, betont demgegenüber Energieexperte
Kohler im Magazin „Focus“ (Ausgabe 1. September). Die Nord-Süd-Leitungen
würden rechnerisch nur etwa die Hälfte des Jahres mit Windstrom belegt.
Seehofers Argumente
seien realitätsfern. Gerade Bayern, wo im kommenden Jahr bereits das
Kernkraftwerk Grafenrheinfeld abgeschaltet wird, benötige
gesicherte Leistung.
„Zwei Drittel unserer Kernkraftwerkskapazität, die bis 2022 abgeschaltet werden soll, steht südlich des Mains“, betont Kohler. Gerade der Süden des Landes brauche daher dringend die Trassen, die Windstrom aus dem Norden transportieren. Diese „bringen eine Versorgungsgarantie“, so der Dena-Chef. „Von den 1 860 Kilometern Leitungen, die wir eigentlich bis 2015 benötigen, sind erst knapp 300 gebaut“, verdeutlicht er. Kohler findet es auch notwendig und nicht so tragisch, noch Kohlestrom zu nutzen „Wir können nicht gleichzeitig aus der Kernkraft und der Kohle aussteigen“, bekräftigt er. Außerdem gehe das Weltklima „nicht zu Grunde, wenn in Deutschland ein paar Braunkohlekraftwerke länger laufen.“
September 01, 2014
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Fax: +49 8152 9311-22
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„Zwei Drittel unserer Kernkraftwerkskapazität, die bis 2022 abgeschaltet werden soll, steht südlich des Mains“, betont Kohler. Gerade der Süden des Landes brauche daher dringend die Trassen, die Windstrom aus dem Norden transportieren. Diese „bringen eine Versorgungsgarantie“, so der Dena-Chef. „Von den 1 860 Kilometern Leitungen, die wir eigentlich bis 2015 benötigen, sind erst knapp 300 gebaut“, verdeutlicht er. Kohler findet es auch notwendig und nicht so tragisch, noch Kohlestrom zu nutzen „Wir können nicht gleichzeitig aus der Kernkraft und der Kohle aussteigen“, bekräftigt er. Außerdem gehe das Weltklima „nicht zu Grunde, wenn in Deutschland ein paar Braunkohlekraftwerke länger laufen.“
September 01, 2014
Angelika
Nikionok-Ehrlich
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